LIMO ist ein süßes sprudelndes Getränk mit meist vielen Kalorien. Dieser Blogartikel handelt jedoch nicht von diesem Getränk, sondern von der LIMO-Technik in der Kommunikation.
Was ist die LIMO-Technik?
Die LIMO-Technik ist ein Rhetorisches Stilmittel, eine Gesprächstechnik, die darauf abzielt, eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen und Vertrauen zwischen den Gesprächspartnern aufzubauen. Ziel ist es, eine gemeinsame Basis zu schaffen und eine offene und konstruktive Kommunikation gerade auch in schwierigen Gesprächssituationen zu ermöglichen.
Inhalt
Wozu ist die LIMO-Technik gut?
Sicherlich kennst du das. Da gibt es ein Gespräch mit einer Kollegin, einem Nachbarn oder dem Geschäftspartner. Du wirst mit schwierigen oder unangenehmen Fragen konfrontiert oder mit einer gewöhnungsbedürftigen Diskussion überschüttet. Das Gespräch wird schnell unangenehm. Wie reagierst du? Mitunter wahrscheinlich unangemessen, denn wir fühlen uns dann oft in die Ecke gedrängt und „beißen“ zurück. Wie schön wäre es, für solche Situationen eine rhetorische Technik zur Hand zu haben, die uns souverän und gelassen bleiben lässt?
Die gute Nachricht ist: Es gibt eine solche Technik, und zwar die LIMO-Technik. Ich werde dir zeigen, wie die LIMO-Technik funktioniert und wie du sie nutzen kannst, um mehr Souveränität in Gesprächen zu erlangen.
Wie funktioniert die LIMO-Technik?
LIMO ist ein Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben von vier Schritten besteht: Loben – Interesse zeigen – Mangel zugeben – Offenheit signalisieren. Jeder Schritt hat seine eigene Bedeutung und trägt dazu bei, eine erfolgreiche Kommunikation zu ermöglichen.
Die vier Buchstaben der LIMO-Technik stehen für:
- Loben: Durch positives Feedback oder Anerkennung wird der Gesprächspartner ermutigt und fühlt sich wertgeschätzt. Das Lob kann auf verschiedene Aspekte bezogen werden, z.B. auf Leistungen, Fähigkeiten oder auch auf persönliche Eigenschaften.
- Interesse zeigen: Durch gezieltes Nachfragen und Zuhören signalisiert man dem Gesprächspartner, dass man seine Perspektive verstehen und ernst nehmen möchte. Dadurch kann Vertrauen aufgebaut werden und das Gespräch kann in eine positive Richtung gelenkt werden.
- Mangel zugeben: Es ist wichtig, auch eigene Fehler oder Schwächen einzugestehen. Durch das Zugeben von Fehlern oder Schwächen wird Vertrauen aufgebaut und eine offene Gesprächsatmosphäre geschaffen. Das kann dazu beitragen, dass der Gesprächspartner ebenfalls bereit ist, Fehler oder Schwächen zuzugeben und das Gespräch in eine konstruktive Richtung zu lenken.
- Offenheit signalisieren: Durch Offenheit und Ehrlichkeit signalisiert man dem Gesprächspartner, dass man bereit ist, sich auf eine offene und konstruktive Kommunikation einzulassen. Durch das Teilen von eigenen Erfahrungen oder Gedanken können Brücken gebaut und eine gemeinsame Basis geschaffen werden.
Drei Beispiele
Beispiel 1: Theateraufführung beim Sommerfest
Sabrina ist Horterzieherin in einem an eine Grundschule angegliederten Hort. Ihre Kollegin aus der Schule kommt eines Morgens herzerfrischend auf sie zu und sagt: „Wir haben bald Sommerfest und weil du so musikalisch bist habe ich dich gleich eingetragen, dass du das Theaterstück mit den Kindern zum Sommerfest einübst.“
Ups, Sabrina übt zwar gerne Theaterstücke mit den Kindern ein, hat aber gerade einen Umzug vor sich und das Ende einer Weiterbildung, für die sie lernen muss. Außerdem gefällt es ihr gar nicht, dass die Kollegin so über sie bestimmt.
Mit der LIMO-Technik kann sie sich freundlich äußern und zugleich zum Überlegen anregen.
Loben – „Ach Vera, schön dass du mich ansprichst.“
Interesse zeigen – „Das finde ich ja super, dass es wieder ein Theaterstück beim Sommerfest geben soll.“
Mangel zugeben – „Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, ob ich das in diesem Jahr wieder übernehmen kann, denn ich stecke gerade in vielen anderen Projekten intensiv drin.“
Offenheit signalisieren – „Morgen kann ich dir gerne Bescheid sagen, ob ich das dieses Jahr wieder machen kann oder ob ich lieber eine kleinere Aufgabe verantwortungsvoll übernehme.“
Beispiel 2: Neue Ideen der Schulleitung
Hatice ist Schulsozialarbeiterin an einer Grundschule, Sabine die dortige Schulleiterin. Beide sind in ihrem Beruf total engagiert und beide arbeiten gerne miteinander, um die Schüler:innen zu fördern. Allerdings hat Sabine öfters unkonventionelle Ideen, mit denen sie auf Hatice zukommt.
So auch heute. Sabine trifft Hatice auf dem Gang und teilt ihr schnell ihre neuste Idee mit. Hatice ist vorsichtig, sie erwidert:
Loben – „Ach schön, dass Sie sich darüber schon intensiv Gedanken gemacht haben.“
Interesse zeigen – „Das hört sich schon mal richtig gut an.“
Mangel zugeben – „Ich finde die Sache aber noch nicht ganz optimal.“
Offenheit signalisieren – „Ich werde mir dazu mal intensive Gedanken machen und komme morgen bei Ihnen vorbei, um alles zu besprechen.“
Beispiel 3: Ideen für die Klassenfahrt
Stell dir vor, du bist Klassenlehrerin einer zehnten Klasse. Die Abschluss-Klassenfahrt steht an. Du triffst einige deiner Schüler:innen auf dem Pausenhof und sie bestürmen dich mit all ihren großartigen Ideen für die Klassenfahrt.
Wie kann der Satz mit Hilfe der LIMO-Technik lauten, den du den Schüler:innen sagst, um die Besprechung der Themen auf die nächste Klassenratssitzung zu verschieben? Ich überlasse den Satz gerne dir, damit du über die LIMO-Technik ein wenig nachdenken kannst …
Wirst du sie nutzen?
Durch die vier Schritte mit der LIMO-Technik kann Verständnis gelingen, können Missverständnisse vermieden und innovative Lösungen entwickelt werden. Wie findest du das?
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Anwenden der LIMO-Technik. Erzähle gerne in den Kommentaren, wann und wie du die LIMO-Technik anwenden willst bzw. schon angewandt hast. Ich bin gespannt, sagt Christa Schäfer