Mediation ist ein Verfahren zur Beilegung eines Konfliktes, das von der Mediatorin oder dem Mediator sehr viel abverlangt. Menschen sind im Konflikt, sind verletzt und voll mit Emotionen. Es gibt ein Thema, das gelöst werden muss, das brennt und weh tut.
Eine gute Qualität ist darum im Mediationsprozess von höchster Wichtigkeit. Supervision unterstützt, diese Qualität aufzubauen und zu halten.
Das Wort „Supervision“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „von oben betrachten“. Bei der Supervision zu einer Mediation unterstützt ein*e Supervisor*in, den Mediationsfall zu reflektieren bzw. das eigene mediative Handeln genauer zu betrachten. Supervision beleuchtet eine Mediation unter einer gewählten Fragestellung aus verschiedenen Blickwinkeln. Die/der Supervisor*in gibt keine vorgefertigte Lösungen für Fragestellungen. Vielmehr wird ein*e Mediator*in angeleitet, durch ein vertieftes Verständnis des eigenen mediativen Tuns die zukünftigen Handlungsspielräume zu erweitern.
Wann findet die Supervision zu einer Mediation statt?
Eine Supervision kann vor, während oder nach einer Mediation in Anspruch genommen werden. Findet sie vor der Mediation statt, so wird meist besprochen, welche Wege es gibt, damit aus einem Konflikt tatsächlich ein Mediationsfall wird, und wie beide bzw. alle Medianden zu einem Mediationsgespräch zusammen kommen können. Findet die Supervision im Laufe der Mediation, also zwischen den Mediationssitzungen statt, so wird großteils darüber gesprochen, wie der Zwischenstand in der Mediation ist, wie die nächste Mediationssitzung geplant werden kann, welche Methoden sinnvoll sind. Findet die Supervision nach einer Mediation statt, so wird in den meisten Fällen darüber gesprochen, wie die Mediation gelaufen ist, mit welchen Aspekten die Mediatorin bzw. der Mediator zufrieden ist, zu welchen Aspekten sie/er Fragen hat, mit welchen Aspekten sie/er unzufrieden ist. Wurde die Mediation in Co-Mediation durchgeführt, so ist fast immer auch die gemeinsame Zusammenarbeit Gesprächsthema in der Supervision.
Extern geforderte oder intrinsisch motivierte Supervision
Es gibt Situationen, in denen die Supervision einer Mediation von einer externen Stelle gefordert wird, und es gibt Situationen, in denen Mediator*innen von sich aus eine Supervision aufsuchen.
Extern geforderte Supervisionssitzungen zu einer Mediation
Laut Mediationsgesetz muss die- bzw. derjenige, die oder der sich zertifizierte*r Mediator*in nennen möchte, den ersten Mediationsfall nach Ausbildungsende supervidieren lassen. Zur Re-Zertifizierung müssen weitere Mediationsfälle samt Supervisionen nachgewiesen werden können. Siehe dazu die Verordnung über die Aus- und Weiterbildung von zertifizierten Mediator*innen (Stand 2021).
Nach den Standards des Bundesverbandes Mediation müssen diejenigen Mediator*innen, die sich lizensieren lassen möchten, im Lizensierungsverfahren des BM e.V. die ersten fünf Fälle supervidieren lassen. Supervisor*in kann eine Mediator*in sein, die/der BM lizensierte Mediationsausbilder*in ist oder eine zusätzliche Supervisionsausbildung hat, oder es ist ein*e Supervisor*in, die/der eine Zusatzausbildung in Mediation absolviert hat. Siehe dazu die Standards des Bundesverbandes Mediation (Stand 2021).
Intrinisch motivierte Supervision zu einer Mediation
Ein*e Mediator*in sucht Supervision auf, wenn sie/er die Qualität ihrer/seiner Arbeit halten oder verbessern möchte. Etwaige Fragen können sein:
- Ich möchte mit jemandem zusammen die Mediation reflektieren.
- Ich möchte verstehen, welche Prozesse in der Mediation abgelaufen sind.
- Ich möchte erfahren, ob ich die Methoden gut eingesetzt habe.
- Ich bin unsicher, ob ich alles richtig gemacht habe.
- Ich habe Fragen und möchte diese klären.
- Ich will besprechen, wie ich die begonnene Mediation weiter gut fortführen kann.
- Ich habe meine Allparteilichkeit verlassen und möchte gerne darüber nachdenken.
- Ich wusste an einer Stelle nicht richtig weiter und würde gerne darüber sprechen.
- Ich glaube, bei mir ist durch die Mediation etwas angetriggert worden, das möchte ich gerne verstehen.
- Hätte ich das „schwierige Verhalten“ von Mediand A besser in den Griff kriegen können? Wodurch?
- Wir haben in der Co-Mediation nicht so gut zusammen gearbeitet und möchten das gerne klären.
Letztlich steht hinter diesen Gründen der Wunsch nach Selbstreflexion oder Qualitätssicherung.
Suchst du eine Supervision zu einem Mediationsfall?
Ich bin BM-lizensierte Mediationsausbilderin und habe eine Zusatzausbildung als Supervisorin. In den letzten Jahren habe ich viele Mediator*innen supervidiert. Schreib mir gerne eine Mail, falls ich dich unterstützen kann.
Du erhältst innerhalb einer Woche einen Supervisionstermin, und wir besprechen deine Fragen. Damit verbesserst du dich in deinem mediativen Tun und kriegst auch schwierige Mediationsfälle gut in den Griff. Und natürlich erhältst du eine vom Gesetzgeber bzw. vom Verband anerkannte Supervisionsbescheinigung von mir.
Jetzt gleich den Termin vereinbaren: mail(@)ChSchaefer(Punkt)de
2 Antworten
Es treten auch bei uns im Unternehmen immer wieder Konflikte auf. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man in Ruhe darüber spricht. Schön zu wissen, dass man auch den Mediator auch währenddessen durch eine Supervision unterstützen kann.
Liebe Nina, da stimme ich dir zu, Unterstützung für den Mediator oder die Mediatorin ist manchmal sehr wichtig, damit eine Mediation gut weitergehen und gelingen kann. Und Mediation sollte auch in Unternehmen zu einem wichtigen Instrument werden, egal ob durch extern oder durch intern bearbeitet.