Einst lebten alle Wörter der Sprache in Harmonie miteinander. Jedes Wort hatte seinen Platz und Zweck, sei es Freude auszudrücken, Trauer zu teilen oder Wissen zu vermitteln. Doch eines Tages begannen die negativen Wörter – Wörter des Hasses, der Wut und der Verachtung – zu glauben, sie seien mächtiger als die positiven Wörter der Liebe, der Freundlichkeit und der Ermutigung.
Ein Streit entbrannte unter den Wörtern. Die negativen Wörter wollten beweisen, dass sie stärker waren, weil sie Konflikte auslösen und Beziehungen zerstören konnten. Die positiven Wörter hingegen argumentierten, dass ihre Macht darin lag, Herzen zu heilen, Brücken zu bauen und Hoffnung zu spenden.
Die Auseinandersetzung eskalierte, bis das Wort „Verständnis“ vorschlug, einen Test durchzuführen. „Lasst uns zu den Menschen gehen“, sagte es, „und sehen, welche von uns einen tieferen und dauerhafteren Einfluss haben.“ Die Wörter stimmten zu und mischten sich unter die Menschen, um ihre Kraft zu demonstrieren.
Die negativen Wörter stifteten zunächst Chaos: Sie verursachten Streitigkeiten, Missverständnisse und Kummer. Doch mit der Zeit begannen die Menschen, die Kraft der positiven Wörter zu erkennen. Ein freundliches Wort in einem Moment des Zorns konnte die Wogen glätten, eine entschuldigende Geste tiefe Wunden heilen und Worte der Liebe und Hoffnung brachten Licht in die dunkelsten Zeiten.
Am Ende sahen die negativen Wörter ein, dass obwohl sie kurzfristig Macht ausüben konnten, die positiven Wörter eine nachhaltigere und tiefgreifendere Wirkung hatten. Sie erkannten, dass Freundlichkeit und Liebe die wahren Bausteine der menschlichen Gesellschaft sind.
Moral der Geschichte
Diese Geschichte lehrt uns, dass die Macht unserer Worte nicht in ihrer Fähigkeit liegt, Schmerz zu verursachen, sondern in ihrem Potenzial, zu heilen, zu vereinen und positive Veränderungen herbeizuführen. Freundliche Sprache ist das Fundament für Verständnis, Mitgefühl und Gemeinschaft. Sie erinnert uns daran, unsere Worte weise zu wählen, denn sie haben die Kraft, die Welt um uns herum zum Besseren zu verändern.
Diese „Parabel vom Streit der Wörter“ stammt von Dr. Christa D. Schäfer 2024
Natürlich stellt sich hier sogleich die Frage, was sind positive und was sind negative Worte, aber dazu demnächst ein anderer Blogartikel.