Schule und Ramadan

Datteln in einer Schüssel mit Ausschnitt aus dem Koran

Schule und Ramadan:
Vielfalt anerkennen, Konflikte vermeiden

Jedes Jahr ist der Ramadan für Millionen Muslim:innen weltweit eine besondere Zeit. Ein Monat des Fastens, der Reflexion und des Miteinanders. 2025 hat der Ramadan am 28. Februar begonnen.

Doch was bedeutet das für den Schulalltag? Während für einige Schüler:innen der Ramadan eine Zeit spiritueller Besinnung ist, stellt er andere vor Herausforderungen – sei es im Sportunterricht, in der Kantine oder bei Klassenarbeiten.

Für Schulen ist das eine Chance, sich mit Vielfalt aktiv auseinanderzusetzen. Doch oft fehlt es an Wissen und Sensibilität im Umgang mit fastenden Schüler:innen. Welche Erwartungen können Schulen an Schüler:innen stellen? Welche Konflikte entstehen möglicherweise – sowohl zwischen Schule und Schüler:innen als auch zwischen den Schüler:innen selbst?

Dieser Artikel soll Orientierung bieten. Er klärt über die wichtigsten Aspekte des Ramadan auf, zeigt potenzielle Herausforderungen im Schulalltag und gibt praktische Lösungsmöglichkeiten an die Hand. Denn wenn wir Diversität anerkennen und auf Augenhöhe kommunizieren, kann Ramadan nicht nur eine Zeit des Fastens sein – sondern auch eine Gelegenheit für mehr Verständnis und Zusammenhalt in der Schule.

Inhalt

Wissenswertes über den Ramadan

Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders und eine der fünf Säulen des Islam. Er hat für Muslim:innen eine tiefe spirituelle Bedeutung: Es ist eine Zeit des Verzichts, der Selbstreflexion und der Gemeinschaft.

Warum fasten Muslim:innen im Ramadan?

Das Fasten im Ramadan gilt als religiöse Pflicht für alle erwachsenen Muslim:innen. Es soll helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Dankbarkeit zu üben und Mitgefühl mit Bedürftigen zu entwickeln. Der Koran beschreibt das Fasten als eine Praxis, die Gläubige in ihrer spirituellen Entwicklung stärkt.

Fasten bedeutet nicht nur, auf Essen und Trinken zu verzichten, sondern auch auf schlechte Gedanken, Lügen, Streit oder Beleidigungen. Es geht also um weit mehr als den bloßen körperlichen Verzicht.

Wer fastet – und wer ist ausgenommen?

Grundsätzlich fasten alle Muslim:innen, die gesund und erwachsen sind. Allerdings gibt es Ausnahmen:

  • Das Alter, ab dem gefastet werden sollte, ist nicht eindeutig festgelegt.
  • Es gibt unterschiedliche Auffassungen unter Islamexperten, ab wann gefastet werden sollte.
  • Fasten ist im Rahmen der jeweiligen religiösen Auffassung die Entscheidung jedes Einzelnen.
  • Kranke Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind vom Fasten befreit.
  • Reisende dürfen das Fasten unterbrechen und es später nachholen.
  • Schwangere, Stillende und menstruierende Frauen sind nicht verpflichtet zu fasten.
  • Menschen mit schwerer körperlicher Arbeit können je nach Belastung eine Ausnahme machen.

Diese Regelungen zeigen, dass der Islam flexible Lösungen für individuelle Situationen vorsieht. Doch nicht immer ist dieses Wissen in Schulen präsent – was zu Missverständnissen führen kann.

Tagesablauf im Ramadan: Wann wird gegessen?

Das Fasten beginnt mit der Morgendämmerung und endet mit Sonnenuntergang. Die zwei wichtigsten Mahlzeiten sind:

Suhoor: Die Mahlzeit vor Sonnenaufgang, die oft sehr früh stattfindet. Viele Muslim:innen stehen gegen 3 oder 4 Uhr auf, um ausreichend zu essen und zu trinken.

Iftar: Das Fastenbrechen bei Sonnenuntergang, oft mit Datteln und Wasser, gefolgt von einer reichhaltigen Mahlzeit im Kreise der Familie.

Da sich der islamische Kalender nach dem Mond richtet, verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um etwa zehn Tage nach vorne. Das bedeutet, dass er manchmal in den Winter fällt, wo die Fastenzeiten kürzer sind – oder in den Sommer, wo die Tage lang und heiß sein können.

Auswirkungen des Fastens auf den Schulalltag

Das Fasten hat unterschiedliche Auswirkungen auf Schüler:innen, je nach Alter, Gesundheitszustand und individueller Verfassung. Häufige Herausforderungen sind:

  • Energielevel: Wer nachts nur wenige Stunden schläft, ist tagsüber oft müde und weniger konzentriert.
  • Körperliche Belastung: Ohne Wasserzufuhr kann es in Sportstunden oder an heißen Tagen anstrengend werden.
  • Prüfungen und Hausaufgaben: Wenn das Fasten mit Prüfungszeiten zusammenfällt, kann das zusätzlichen Druck erzeugen.
  • Soziale Herausforderungen: Fastende Schüler:innen fühlen sich mitunter ausgegrenzt. Beispielsweise finden jetzt gerade an verschiedenen (Grund-)Schulen Faschingsfeierlichkeiten statt, bei denen es viele Süßigkeiten gibt.

Ramadan und Gemeinschaftsgefühl

Trotz der Herausforderungen bringt der Ramadan auch viele positive Aspekte mit sich. Er stärkt das Gemeinschaftsgefühl, da Schüler:innen sich miteinander über ihre Erfahrungen austauschen. Wer fastet, lernt Selbstdisziplin und Mitgefühl für andere. In vielen muslimischen Gemeinschaften gibt es große Iftar-Abende, zu denen auch Nicht-Muslim:innen eingeladen werden – eine super Möglichkeit für interkulturellen Austausch!

Doch damit Ramadan in der Schule eine bereichernde Erfahrung wird, braucht es Sensibilität von Lehrkräften, Mitschüler:innen und der Schulleitung. Im nächsten Kapitel werfen wir einen Blick auf die potenziellen Konfliktfelder – und wie sie sich lösen lassen.

Mögliche Konflikte zu „Ramadan und Schule“

Ramadan kann für muslimische Schüler:innen eine besondere, aber auch herausfordernde Zeit sein. Es gibt muslimische Schüler:innen (und Erwachsene), die nicht fasten. Andere Schüler:innen können das Fasten gut in den Schulalltag integrieren. Wieder andere stoßen auf Schwierigkeiten – sei es durch schulische Anforderungen, Missverständnisse oder soziale Dynamiken. Konflikte können sowohl zwischen Schule und Schüler:innen als auch zwischen den Schüler:innen selbst entstehen.

Im Folgenden beleuchten wir die wichtigsten Konfliktfelder und deren Ursache.

Konflikte im Schulkontext

Während des Ramadan treffen in der Schule verschiedene Erwartungen und Bedürfnisse aufeinander. Fastende Schüler:innen möchten ihre religiöse Praxis ausüben, während der schulische Alltag mit seinen Anforderungen weiterläuft. Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, einerseits Rücksicht zu nehmen, andererseits aber sicherzustellen, dass der Unterricht ohne Einschränkungen funktioniert. Hinzu kommen Dynamiken unter den Schüler:innen, die sowohl von Verständnis als auch von Missverständnissen geprägt sein können.

Ein wiederkehrendes Thema ist der Sportunterricht. Während einige fastende Schüler:innen sich weiterhin fit fühlen und teilnehmen möchten, empfinden andere die körperliche Anstrengung ohne Wasser und Nahrung als belastend. Besonders an langen und warmen Tagen kann dies zu Kreislaufproblemen führen. Lehrkräfte sind dann gefragt, eine Balance zu finden: Sie müssen sicherstellen, dass niemand überfordert wird, gleichzeitig aber verhindern, dass das Fasten als pauschale Ausrede genutzt wird, um sich dem Sportunterricht zu entziehen. In einigen Schulen wird das Thema pragmatisch gelöst – durch angepasste Sporteinheiten, alternative Übungen oder individuelle Absprachen. Entscheidend ist, dass Lehrkräfte mit den betroffenen Schüler:innen ins Gespräch gehen und gemeinsam Lösungen finden.

Ein weiteres Spannungsfeld ergibt sich durch die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Wer früh am Morgen isst, anschließend den ganzen Tag nichts zu sich nimmt und nachts später ins Bett geht, spürt irgendwann die Auswirkungen. Besonders in der Mittelstufe berichten Schüler:innen davon, dass sie sich während des Ramadan müder und weniger aufnahmefähig fühlen. Dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn Prüfungen oder wichtige Klausuren in diese Zeit fallen. Lehrkräfte stehen dann vor der Frage: Sollen sie Nachsicht walten lassen oder gelten für alle Schüler:innen dieselben Anforderungen? Auch hier zeigt sich, dass eine offene Kommunikation hilfreich ist. Wer im Vorfeld mit fastenden Schüler:innen spricht, kann Prüfungszeiten, wenn möglich, so legen, dass sie nicht in die späten Nachmittagsstunden fallen, in denen die Erschöpfung am größten ist.

Ein oft unterschätztes Thema ist die Pausensituation und das gemeinsame Essen. Trotz Ramadan geht der schulische Alltag normal weiter – einschließlich der Essenspausen. In der Mensa zu sitzen und zu sehen, wie andere essen, während man selbst fastet, ist auf jeden Fall herausfordernd. Gleichzeitig stellt sich für nicht-fastende Mitschüler:innen die Frage, wie sie sich verhalten sollen: Ist es unhöflich, vor Fastenden zu essen? Müssen sie darauf Rücksicht nehmen? Viele Schulen schaffen hier einen guten Mittelweg, indem sie Rückzugsräume für fastende Schüler:innen anbieten, aber gleichzeitig keine strikte Trennung zwischen fastenden und nicht-fastenden Schüler:innen forcieren. Wichtig ist, dass eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses geschaffen wird, in der sich niemand ausgeschlossen oder unwohl fühlt.

Konflikte zwischen Schüler:innen

Nicht nur zwischen Schule und Schüler:innen, sondern auch innerhalb der Schülerschaft selbst kann es zu Spannungen kommen. Besonders in der Grundschule kann es passieren, dass fastende Kinder sich „älter“ oder „reifer“ fühlen als ihre nicht-fastenden Mitschüler:innen. Manche Kinder probieren das Fasten aus, brechen es aber früher ab, weil sie hungrig werden – und haben dann Angst, dafür von anderen kritisiert zu werden. Auf der anderen Seite gibt es Kinder, die noch nicht fasten (müssen) und sich ausgeschlossen fühlen, wenn Freund:innen plötzlich nicht mehr mit ihnen essen oder spielen. Pädagog:innen können hier unterstützen, indem sie mit den Kindern ins Gespräch gehen und verdeutlichen, dass Fasten keine Wettbewerbssituation sein sollte und dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat.

In der Mittelstufe spielen Gruppendynamiken eine noch größere Rolle. Während in vielen Freundeskreisen ein selbstverständliches Miteinander besteht, gibt es auch Fälle, in denen Fastende andere unter Druck setzen oder umgekehrt nicht-fastende Jugendliche sich über das Fasten lustig machen. Gruppenzwang ist dabei in beide Richtungen möglich: Manche muslimischen Schüler:innen empfinden es als soziale Norm, während des Ramadan zu fasten – unabhängig davon, ob sie sich gesundheitlich dazu in der Lage fühlen. Andere Jugendliche, die nicht fasten, erleben abwertende Kommentare oder müssen sich rechtfertigen. Gleichzeitig gibt es nicht-muslimische Mitschüler:innen, die aus Unwissenheit oder Unsicherheit unpassende Fragen stellen oder Witze über das Fasten machen. Hier ist Aufklärung entscheidend, um Missverständnisse abzubauen und den Respekt für verschiedene Perspektiven zu fördern.

Konflikte mit Eltern

Auch Eltern können eine Rolle in den schulischen Konflikten während des Ramadan spielen. Manche Eltern erwarten von der Schule, dass sie besondere Rücksicht auf fastende Kinder nimmt, beispielsweise durch Ausnahmen bei Prüfungen oder Sport. Andere wiederum gehen davon aus, dass die Schule keinerlei Rücksicht nehmen wird, und vermitteln ihren Kindern, dass sie sich „durchbeißen“ müssen. Diese unterschiedlichen Erwartungen können dazu führen, dass es zu Konflikten zwischen Eltern und Schule kommt. Eine transparente Kommunikation von Seiten der Schule, idealerweise bereits vor Beginn des Ramadan, kann hier Missverständnissen vorbeugen. Wenn Eltern und Lehrkräfte in den Dialog treten, lassen sich oft individuelle Lösungen finden, die sowohl den religiösen Bedürfnissen als auch den schulischen Anforderungen gerecht werden.

Zusammenfassend gibt es einige zentrale Herausforderungen, die zum Thema Ramadan und Schule besonders beschäftigen:

  • Wie kann der Unterricht so organisiert werden, dass sich Leistungsanforderungen und Rücksichtnahme nicht widersprechen?
  • Wie lassen sich Essenspausen und Rückzugsräume so regeln, dass sich alle Schüler:innen wohlfühlen?
  • Wie kann der Sportunterricht so gestaltet werden, dass fastende Schüler:innen weder überfordert noch bevorzugt werden?
  • Wie kann verhindert werden, dass sich innerhalb der Schülerschaft Gruppenzwang oder Missverständnisse aufbauen?
  • Wie kann die Kommunikation mit Eltern so gestaltet werden, dass realistische Erwartungen an die Schule bestehen?

Diese Konfliktfelder zeigen, dass Ramadan nicht nur ein persönliches Thema der Schüler:innen ist, sondern den gesamten Schulalltag betrifft. Konflikte entstehen oft dort, wo Unsicherheit oder fehlende Kommunikation herrschen. Im nächsten Kapitel werden wir konkrete Lösungsansätze vorstellen, um diese Herausforderungen zu meistern.

Lösungen und Umgang mit Herausforderungen

In Berlin Neukölln haben sich vor einigen Jahren Moscheen und Schulen zusammen gesetzt und Grundsätze veröffentlicht, die als Empfehlung gedacht sind, um Denk- und Diskussionsprozesse in Gang zu setzen. Aufgrund der Unterschiede der verschiedenen Islamischen Interessensgruppen war es schwierig, sich mit allen auf einen gemeinsamen Text zu einigen. Die 12 Leitlinien sind eine wunderbare Diskussionsgrundlage. Sie stehen unter der Zielstellung:

„Wir unterstützen unsere muslimischen Schülerinnen und Schüler im Ramadan, damit sie ihre schulischen und ihre religiösen Pflichten besser miteinander in Einklang bringen können. Denn: Bildung und Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen liegen uns sehr am Herzen.“
Neuköllner Empfehlung zu Ramadan und Schule

Auch der Berliner Verein ufuq berichtet auf seinem Blog über den Umgang mit widersprüchlichen Anforderungen im Schulalltag zur Ramadanzeit.

Und hier meine 5 Empfehlungen zu Konfliktprävention und Umgang mit Konflikten auf den Punkt gebracht:

💚 Aufklärung aller an Schule Beteiligten

🍀 Sensibilität im Umgang miteinander

💚 Flexibilität im schulischen Alltag

🍀 Gespräche und Dialog fördern

💚 Gegenseitiger Respekt

Statements und Perspektiven zu „Ramadan und Schule“

Ein gelungener Umgang mit Ramadan in der Schule hängt stark davon ab, wie Lehrkräfte, Schüler:innen und Eltern das Thema wahrnehmen. Hier sind einige Stimmen aus der Praxis, die zeigen, welche Herausforderungen es gibt – und wie Schulen sie lösen können.

Stimmen von Schüler:innen

👉 Amina, 16 Jahre (Gymnasium):

„Ich finde es schön, dass viele meiner Mitschüler:innen mich fragen, was Ramadan für mich bedeutet. Aber manchmal ist es auch anstrengend, wenn Lehrer:innen erwarten, dass wir volle Leistung bringen, obwohl wir seit Stunden schon nichts gegessen oder getrunken haben. Eine kleine Anpassung im Unterricht wäre manchmal echt hilfreich.“

👉 Karim, 12 Jahre (Gesamtschule):

„Letztes Jahr hat unser Klassenlehrer uns im Klassenrat gefragt, wie wir Ramadan am besten organisieren können. Am Ende hatten wir ein paar kleine Regeln, die für alle okay waren. Ich durfte in der Mittagspause in die Bibliothek, wenn ich nicht in die Mensa wollte, und beim Sport hat der Lehrer gefragt, wie es uns geht.“

👉 Lina, 9 Jahre (Grundschule):

„Ich wollte fasten, aber meine Eltern haben gesagt, dass ich nur bis zum Mittag fasten darf. In der Schule haben mich manche gefragt, warum ich nicht den ganzen Tag faste. Ich wusste nicht, was ich sagen soll. Ich finde, Lehrer:innen sollten den Kindern erklären, dass man das langsam lernen muss.“

Perspektiven von Lehrkräften

👉 Herr Schubert, Lehrer an einer Oberschule:

„Am Anfang wusste ich nicht genau, wie ich mit dem Thema umgehen soll. Einige meiner Schüler:innen haben im Ramadan kaum im Unterricht gesprochen, andere haben sich richtig angestrengt, um zu zeigen, dass sie es schaffen. Ich habe dann mit ihnen darüber gesprochen und gemerkt: Es geht ihnen nicht darum, Sonderrechte zu bekommen, sondern einfach um ein bisschen Verständnis.“

👉 Frau Yılmaz, Schulsozialarbeiterin:

„Viele Konflikte entstehen durch Missverständnisse. Einmal kam ein Schüler zu mir und meinte, er werde von seinen muslimischen Freunden ausgeschlossen, weil er nicht fastet. Wir haben dann ein Gespräch organisiert, in dem die Jugendlichen erklärt haben, dass es für sie selbst ein wichtiger Monat ist, sie aber niemanden ausschließen wollten. Danach war die Spannung weg.“

👉 Schulleitung einer Berliner Gesamtschule:

„Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, eine offene Haltung zu zeigen. In unserem Schulprogramm steht, dass wir religiöse Vielfalt anerkennen und dabei den Schulbetrieb sicherstellen. Das heißt: Keine Sonderbehandlung, aber pragmatische Lösungen. Das hat viele Konflikte vermieden.“

Erfahrungen aus Schulen

Einige Schulen haben bereits bewährte Strategien entwickelt, um mit Ramadan umzugehen. Beispiele sind:

Ein Gesprächsformat im Unterricht für Schüler:innen aller Religionen, um Fragen zu klären und Absprachen zu treffen. Das könnte beispielsweise der Klassenrat sein.

Eventuell ein „Ruheraum“ in der Pause für fastende Schüler:innen, die sich nicht in die Mensa setzen möchten.

Flexibilität im Sportunterricht, sodass Schüler:innen nicht gezwungen werden, Hochleistung zu erbringen.

Dialog mit Eltern, um Erwartungen abzuklären und Missverständnisse zu vermeiden.

Diese Beispiele zeigen: Schulen können mit einfachen Maßnahmen dafür sorgen, dass Ramadan kein Anlass für Konflikte ist – sondern eine Gelegenheit für mehr Verständnis und Respekt.

Fazit zu „Ramadan und Schule“

Jedes Kind braucht eine Zukunft.

Der Ramadan stellt Schulen vor Herausforderungen – aber auch vor Chancen. Wenn Lehrkräfte, Schüler:innen und Eltern offen und respektvoll miteinander umgehen, lassen sich viele Probleme von vornherein vermeiden.

Warum ein bewusster Umgang mit Ramadan wichtig ist

Fasten ist für viele Schüler:innen ein wichtiger Teil ihrer Identität. Eine Schule, die das anerkennt, zeigt Wertschätzung für Vielfalt.

Missverständnisse sind vermeidbar. Durch Aufklärung und Sensibilisierung lassen sich viele Konflikte im Vorfeld entschärfen.

Eine offene Haltung stärkt das Miteinander. Wenn alle Schüler:innen sich respektiert fühlen – egal ob sie fasten oder nicht –, entsteht eine positivere Schulatmosphäre.

Appell an Schulen und Pädagog:innen

👉 Mehr Sensibilisierung: Lehrkräfte und Schulpersonal sollten sich mit dem Thema Ramadan beschäftigen und mit den Schüler:innen ins Gespräch gehen.

👉🏻 Pragmatische Lösungen finden: Kleine Anpassungen wie alternative Pausenräume oder flexible Sportregelungen helfen enorm.

👉 Keine Sonderrechte, aber Fairness: Fastende Schüler:innen brauchen keine Bevorzugung – aber sie sollten auch nicht benachteiligt werden.

👉🏻 Dialog statt Konfrontation: Eltern, Schüler:innen und Schulen sollten das Gespräch suchen, anstatt Konflikte eskalieren zu lassen.

Diversität als Chance begreifen

Ramadan kann ein Anlass sein, über Diversität zu sprechen und interkulturellen Austausch zu fördern. Wenn Schulen diesen Monat nicht als Problem, sondern als Möglichkeit zur Sensibilisierung und Verständigung betrachten, profitieren alle davon.

Denn am Ende geht es nicht darum, wer fastet oder wer nicht – sondern darum, wie wir als Gesellschaft mit Vielfalt umgehen.

✳ Ich wünsche mir, dass Ramadan in der Schule 2025 als eine Zeit des Respekts, des Verständnisses und der Offenheit gelebt und erlebt wird. ✳ Christa Schäfer

Möchtest du zukünftig über neue Blogartikel informiert werden, so abonniere gerne meinen Newsletter:

Hier schreibt:

Aktuelles:

Mein neuer Mini-Kurs ist da🎉
Check & Erfolg: Der Konflikt-Tango💃 Konfliktgespräche gut führen

Folge mir auf:

Mein neustes Produkt für dich:

Bald beginnt die Ausbildung zur Schulmediation. Kursstart in diesem Jahr: 30.03.2023

Hier geht es zur Anmeldung:

Schulmediationsausbildung

 

Kategorien:

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn gerne:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Artikel

Schulabsentismus in Pandemiezeiten

Dass Kinder und Jugendliche der Schule fern bleiben, ist kein neues Phänomen. Schon lange vor Pandemiebeginn war Schulabsentismus ein großes Thema. Aber seitdem die Ausnahmesituation mit Covid-19 zum Dauerzustand geworden ist, haben die Zahlen in Bezug auf Schulabsentismus massiv zugenommen.

Weiterlesen »

Es freut mich, dass du auf meine Seite gefunden hast.
Wenn du mehr über mich und meine Angebote wissen möchtest,
dann schau doch auch auf folgender Seite vorbei:
www.schulmediationskongress.de

News von Christa

Melde dich hier zu meinem Newsletter an.

Marketing von

Logo